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Zu viel Müll, zu wenig Platz

Ortsspaziergang: Ute Biehlmann-Sprung (CDU) führt durch Godshorn

Godshorn. Es gibt vieles, was auf ihrer Agenda steht: Verbesserungen für die Feuerwehr und den Sportverein, mehr Sicherheit im Straßenverkehr, weniger Müll, mehr Natur – doch ihr Herzensanliegen ist der Erhalt des Freibades. Ein Ortsspaziergang mit Godshorns
neuer Ortsbürgermeisterin Ute Biehlmann-Sprung (CDU).

Beschlossene Sache ist: Das Hallenbad Godshorn muss seinen Betrieb einstellen, sobald das neue Schwimmbad in Langenhagen, die Wasserwelt an der Theodor-Heuss-Straße, an den Start geht. Das wird voraussichtlich im August der Fall sein. Noch offen ist die Frage: Kann das Freibad Godshorn trotz des neuen Schwimmbads in Langenhagen erhalten bleiben? „Es wäre eine Schande, wenn man bei sommerlichen Temperaturen nicht draußen seine Bahnen ziehen könnte“, findet Biehlmann-Sprung. Die Beliebtheit des Hallenfreibads
zeigt sich beim Spaziergang auch am gut gefüllten Parkplatz – und das um 11 Uhr vormittags. Biehlmann-Sprung zeigt das Areal rund
um die Außenbecken: Viel Natur, viel Platz, ein Kinderspielplatz, ein Nichtschwimmerbereich und ein wettkampfgeeignetes 50- Meter Außenbecken machen das Freibad attraktiv. Vom Schwimmbad ist es nicht weit zum Gelände des Sportplatzes. Die Ortsbürgermeisterin
weiß um die Platznot der Schützen und des TSV und will sich für eine Erweiterung des Geländes einsetzen. „Vor allem die Bogenschützen
brauchen mehr Platz“, meint sie. „Sie üben ihren Sport derzeit noch auf den Fußballplätzen aus. Doch das geht nicht mehr, wenn der Spielbetrieb des TSV im Sommer wieder zunimmt.“

Platzprobleme hat auch die Feuerwehr. Biehlmann-Sprung fordert: „Wir müssen schnell einen geeigneten Standort für einen Neubau
finden. Auch für ein neues Gerätehaus ist es höchste Zeit.“ Sie betont, dass die Godshorner Feuerwehr die zweithöchste Zahl an Einsätzen
in der Stadt fährt.

„Bürger brauchen Naherholung“
Weiter geht es zum Landschaftsschutzgebiet Am Moore. „Das Gebiet von hier bis zum Gewerbegebiet Berliner Allee darf auf keinen
Fall bebaut werden“, fordert Biehlmann-Sprung. Die 60-Jährige erklärt: „Die Bürger brauchen Naherholungsflächen. Für einen Spaziergang
sollte man nicht zuerst mit dem Auto irgendwo hinfahren müssen.“ Schon vor Jahren hatte der Ortsrat beschlossen, auf dem Gebiet eine „Bürgerwiese“ einzurichten. „Durch die Ansiedlung von Gewerbe werden Naherholungsgebiete in Godshorn immer mehr reduziert“, bedauert Biehlmann-Sprung mit Blick auf das Gewerbegebiet West. Dieses wird sich demnächst mit weiteren Neubauten ausdehnen. Dadurch wird ein bei Ausflüglern und Plane-Spottern beliebter Weg an der Flughafengrenze wegfallen.

Auf allen Wegen – ob am Feldrand oder im Ort – fällt immer wieder ins Auge, wie viel Müll auf den Wegen liegt. Biehlmann-Sprung, die gern in der Natur ist, will sich dieses Problems annehmen – auch, wenn ihr klar ist, dass man dies immer nur temporär und partiell lösen kann. Wenn sogar Abfall auf dem Boden entsorgt wird, obwohl ein gut sichtbarer Mülleimer darüber hängt, fehlt auch ihr die Erklärung.
Enttäuscht ist sie auch, dass die alljährliche Flurreinigungsaktion leider bei den meisten Neubürgern keinen Anklang findet.

Die erste weibliche Ortsbürgermeisterin Godshorns ist stolz auf ihren Ortsteil. „Wir haben jede Menge tolle Einrichtungen und Verbände, eine großartig geführte Grundschule mit einem engagierten Förderverein, gute Kinderbetreuungseinrichtungen, einen aktiven
Sportverein, einen erfolgreichen Tennisverein, einen engagierten Kulturring, die AWO, das Rote Kreuz, die Kirche, den Mittagstisch Satt und Schlau und viele andere Initiativen. Das ist ein tolles Netzwerk.“ Ihr Hauptanliegen ist es, dass sich alteingesessene und neu  hinzugezogene Bürger kennenlernen und ein „Wir-Gefühl“ entwickeln. Die meisten Themen im Ort betreffen ohnehin fast alle Gruppen – sei es die Schließung der Sparkassen- und Post-Filialen oder die Verkehrssituation in Godshorn.

Ein Zebrastreifen an der Ecke Kapellenstraße/Alt-Godshorn, dessen Einrichtung gerade geprüft wird, wäre für alle Bürger von Vorteil. Ein Vorhaben wird laut Biehlmann-Sprung demnächst auf den Weg gebracht: Ein elektronischer Smiley soll die Autofahrer an das Tempolimit erinnern. Wer langsamer fährt, ist vermutlich auch sensibler für die zahlreichen Rechtsvor-Links-Ecken in Godshorn – und beachtet die Vorfahrt dann hoffentlich richtig.

 

Quelle: Langenhagenteil der HAZ

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